Rocky who? – Creed

Creed von Ryan Coogler

Adonis Johnson will professioneller Boxer werden, und das um jeden Preis. Sein Vater, der erfolgreiche Profi Boxer Apollo Creed, starb im Ring bevor Adonis geboren wurde. Bessessen von seinem Traum kündigt er seinen gut bezahlten Job und zieht vom luxuriösen Hollywood in eine bescheidene Wohnung in Philadelphia. Dort angekommen will Adonis einen in die Jahre gekommenen Rocky Balboa dazu überreden ihn zu trainieren. Kaum ist das geschafft, geht es in die intensive Vorbereitungsphase für seinen ersten professionellen Kampf.

Creed ist nach Fruitvale Station (sehr zu empfehlen!) der zweite Spielfilm von Regisseur Ryan Coogler, und auch hier schlüpft Michael B. Jordan wieder in die Hauptrolle. Sport Dramen sind normalerweise überhaupt nicht in meinem Beuteschma was Filme angeht, dementsprechend skeptisch war ich als Creed in der Sneak Preview angekündigt wurde. Anders als viele andere Leute im Kinosaal hielt mich das dennoch nicht davon ab mir den ganzen Film anzusehen. Und ich kann nur sagen: zum Glück! Der Film hat mich, trotz recht langer Laufzeit von 133 Minuten, in keinem Moment gelangweilt. Zunächst sollte ich mich wohl noch outen und zugeben, dass ich mit dem kompletten Rocky Franchise noch nie in Kontakt getreten bin. Was definitiv für den Film spricht, da er sowohl perfekt alleine funktioniert, als auch jede Menge Anspielung an die älteren Filme enthält (wie ich zumindest von anderer Seite gehört habe). Creed treibt seine Story stehts vorwärts und hält sich an keiner Stelle unnötig lange auf, was mir persönlich immer sehr positiv bei Filmen auffällt. Dieses straffe Tempo tut der Spannung dennoch keinen Abbruch, umgeht aber so unnötiges Drama. Auch die obligatorische Love Story im Film ist tief in die Handlung verankert und plätschert nicht nur so nebenher. Die Leistung der Schauspieler ist ebenfalls durchweg stark, und es würde mich sehr enttäuschen wenn da nicht die ein oder andere Oscar Nominierung rausspringen würde. Sogar Stallone hat sich durchaus solide geschlagen. Was mir auch besonders aufgefallen ist, ist der Soundtrack. Hier wurde wohl der Rocky Score neu augearbeitet (was mir natürlich beim Schauen noch gar nicht klar war), und heraus kommt ein wunderschöner Mix aus klassischer Musik und Hip Hop. Viele Teile des Soundtracks ergeben sich auch daraus, dass teilweise “live” Musik performed wird. Das Boxen an sich spielt natürlich eine große Rolle im Film, wird meiner Meinung nach allerdings nie langweilig sondern immer dynamisch und spannend dargestellt. Mit der ein oder anderen Trainings Montage muss man sich abfinden, wobei diese im Zusammenhang mit dem Soundtrack sehr schön anzuschauen sind. Also eine definitive Empfehlung! Nicht von Genre abschrecken lassen!

Ab 14. Januar im Kino!

Letterboxd Bewertung: 4,5 / 5 Stars

Twitter: fritztotheitz